Fachspezifischer Teil - Saxophon
Anmerkung zur Elementarstufe: Da die Bezeichnung „Elementarstufe“ zu Verwechslungen mit dem eigenständigen Bereich
der „Elementaren Musikpädagogik“ führen könnte, haben einige Bundesländer diese Stufe in „Grundstufe“ umbenannt. Dieser
Entwicklung folgend werden im Lehrplan-PDF immer beide Begriffe genannt (Elementarstufe/Grundstufe). Die beiden
Begriffe „Elementarstufe“ und „Grundstufe“ stehen synonym für die erste bzw. unterste Ausbildungsstufe des KOMU-Lehrplans.
1. Repertoire – inhaltliche Breite
Die SchülerInnen sollten im Laufe ihrer Ausbildung möglichst viele Musikstile
kennenlernen.
- Tonleitern und Etüden
- Originalkompositionen und Transkriptionen aus unterschiedlichen Epochen und
auch von verwandten Blasinstrumenten (z.B. Oboen- oder Flötenliteratur)
- Zeitgenössische Musik, Musik des 20. und 21. Jahrhunderts
- Internationale Folklore
- Jazz und Popularmusik
- Blasmusikliteratur
- Anregung zum freien Musizieren
2. Musizierformen
- Solo
- Duo
- Ensembles innerhalb der Saxophonfamilie
- Kammermusik in verschiedenen Besetzungen (Trios, Quartette bis hin zur Big
Band)
- Blasmusik
- Play along (maßvoll eingesetzt)
3. Eignung, Lernvoraussetzungen
Grundvoraussetzung sind sowohl das Interesse der SchülerInnen und die Bereitschaft
zum täglichen bzw. regelmäßigen Üben als auch die Motivation der SchülerInnen, von
sich aus Saxophon lernen zu wollen.
Ein Beginn ist ab 9 oder 10 Jahren möglich (Altsaxophon), wobei die körperliche und
geistige Reife wichtige Voraussetzungen sind – so sollten z.B. das Gebiss und die
Finger gut entwickelt sein.
Die räumliche Voraussetzungen (Übemöglichkeiten) sollten ebenfalls vorhanden sein.
4. Ganzheitliche Pädagogik
Lernen mit allen Sinnen – Körper, Geist und Seele:
- Kulturinteresse wecken
- Rhythmische Erziehung mittels Percussion, Bodypercussion, Vocalpercussion etc.
Saxophon 2007-06 Seite 2 von 11
- Elemente aus der Elementaren Musikpädagogik (EMP) einfließen lassen
- Singen
- Wahrnehmungsfähigkeit entwickeln
- Kreativität fördern durch:
- Vorspielen – Nachspielen
- Klanggeschichten
- Malen – Klangbilder erstellen und danach spielen
- Improvisation
- Auftritte üben (Stressmanagement)
- Förderung der Gesamtpersönlichkeit
- Vermittlung von sozialer und kommunikativer Kompetenz (Teamfähigkeit
entwickeln)
- Wahrnehmung und Eingehen auf die individuelle und soziale Situation der
SchülerInnen
5. Körper und Instrument, Technik
Das Erlernen eines Instrumentes erfolgt über das Erreichen vieler kleiner „Detailziele“
in den verschiedenen Bereichen oder Parametern, die zum Spiel des Instruments
notwendig sind. Diese Parameter stehen in starkem Wechselspiel zueinander und
laufen zum Großteil beim Spiel gleichzeitig ab, sie sind also alle zum angemessenen
Spiel eines Stückes notwendig.
- Atmung:
Vor allem am Beginn des Unterrichts gilt es, richtiges Atmen zu erlernen oder
besser gesagt: wiederzuerlernen. Ein natürlicher Atemfluss ist nicht nur für ein
problemloses Spiel des Instruments unerlässlich sondern auch für die musikalische
Gestaltung.
- Atemübungen ganz ohne Instrument sind von Vorteil, z.B. Flankenatmung im
Wechselspiel mit der Bauchatmung („Stütze“)
- Genaue Dosierung der Luftmenge sowie sichere Ansprache
- Körperwahrnehmung
- Beeinflussung der Intonation durch die Atmung
- Ansatz:
Unter Ansatz versteht man die notwendige Lippenspannung bzw. Lippenstellung,
um ein Blasinstrument spielen zu können. Der Ansatz beeinflusst Stil, Klangfarbe
und Spieltechnik und muss entsprechend erlernt werden.
- Artikulation:
Unter Artikulation versteht man das Wechselspiel von Zunge (Zungenstoß),
Atemführung und der entsprechenden veränderbaren Form des Mundraumes.
- Klangempfinden:
Klangempfinden kann und muss bei den SchülerInnen ständig weiterentwickelt
werden. Die LehrerInnen müssen hierbei durch Vorspiel, Tonträger und
Tonschulung Hilfestellung geben.
- Haltung und Technik (Motorik):
Am Beginn ist auf eine natürliche ausbalancierte Körperhaltung und die richtige
Körperspannung zu achten, denn nur sie ermöglicht ein leichtes Erlernen der
Fingertechnik.
- Klare Positionierung der Finger (Daumen!), Finger nicht durchknicken
- Koordination von Finger und Zunge
- Differenzierte Spielpositionen (Sitzen und Stehen)
- An die Körpergröße angepasste Instrumente
- Entspannungstechniken
- Tragegurte, spezielle Daumenhalter (Schulter- und Brustgurt)
- Instrumentenspezifische Eigenheiten in Bezug auf den Körper sind zu
berücksichtigen (z.B. Seitenklappen C1, C2, C4 abmontieren)
6. Kultur-, musikhistorisches und musikkundliches Wissen
Musikhistorisches und kulturelles Wissen soll im Zusammenhang mit der gespielten
Musik vermittelt werden. Die dadurch hergestellten Querverbindungen sollen den
SchülerInnen helfen, die von ihnen gespielte Musik zu reflektieren und stilistisch
angemessen zu interpretieren.
Die SchülerInnen sollen ermutigt werden, selbstständig etwas über die gespielte Musik
und ihr Instrument in Erfahrung zu bringen, z.B. über Internet oder Lexika.
- Theorie, Analyse etc. in den Instrumentalunterricht integrieren
- Kultur-, musikhistorisches und musikkundliches Wissen soll praxisbezogen in den
Unterricht einfließen
- Querverbindungen herstellen zu KomponistInnen, Werk, Stil und Kulturgeschichte
- Bezüge schaffen zur Musiktheorie (Analyse)
- Entwicklung und Geschichte des Instruments erklären
- Spezifische Literatur zu kulturhistorischen und musikkundlichen Hintergründen
nennen
7. Lebendiger Unterricht und vielfältige Unterrichtsformen
Einzel-, Partner-, Gruppen-, Ensemble- und Klassenunterricht
Methodische Flexibilität bezieht sich auch auf Unterrichtsformen – diese sind weder
grundsätzlich gut noch schlecht, sondern lediglich danach zu beurteilen, ob sie in
Bezug auf die definierten Intentionen und die anstehenden Inhalte zielführend sind.
Auch wenn zunehmend neue Unterrichtsformen den traditionellen Einzelunterricht
ergänzen: Eine wichtige Quelle positiver persönlicher und musikalischer Entwicklung
der SchülerInnen an einer Musikschule ist eine persönliche, vertrauensvolle und
beständige Beziehung zu ihren LehrerInnen.
Der Einzelunterricht im Sinne einer individuellen Betreuung der SchülerInnen ist die
traditionelle Basis für eine fundierte musikalische Ausbildung, alle anderen Formen
sind als Ergänzung bzw. Bereicherung zu sehen.
Ensemblespiel ist in allen Leistungsstufen wesentlicher Bestandteil und Ergänzung der
Ausbildung.
Projektunterricht und Workshops mit thematischen Schwerpunkten, Exkursionen,
Austauschprogramme und Werkstattkonzerte sowie Konzertbesuche können eine
Bereicherung zum wöchentlichen Einzelunterricht darstellen.
Möglichkeiten, sich den
Unterrichtsthemen von vielen Seiten anzunähern und so den
Unterricht lebendig zu gestalten, bieten:
- Die Kenntnis und Anwendung vieler unterschiedlicher methodischer und
didaktischer Lösungsansätze
- Eine bildhafte Sprache
- Ein Rollentausch LehrerIn – SchülerIn
- Ein humorvoller, einfühlsamer Umgang mit den SchülerInnen, der Platz bietet für
Selbstkritik und Selbstreflexion
- Das Musizieren der Lehrkraft mit den SchülerInnen
- Das Angebot abwechslungsreicher Literatur
- Schulinterne Projekte
- Fachübergreifender Unterricht
- Kooperationen mit anderen LehrerInnen
8. Übeformen/Übepraxis
Die Vermittlung von effektivem und effizientem Üben (Übemethoden und
Zeitmanagement) ist ein wichtiges Unterrichtsziel.
- Einblasübungen
- Im Sitzen und im Stehen üben
- Rhythmus-Training (eigenständiges Lösen von Problemen)
- Gehörbildung (schwierige Stellen singen)
- Mentales Training
- Auftritte üben, simulieren
- Zielorientiert üben
- Übeanweisungen geben („Wie übe ich?“)
- Erstellen eines Übeplanes bezugnehmend auf Stil, Technik, Rhythmus
- Verwendung von Medien (Playbacks, Computer, Aufnahmen,
Videoaufzeichnungen etc.)
- Body- und Vocalpercussion, Ton-, Atem-, Zungen- und Fingerübungen
9. Einbeziehung und Mitarbeit der Eltern
Wichtig sind die positive Einstellung, die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung der
Eltern sowie das aktive Interesse an den Lernfortschritten des Kindes.
- Bei jungen AnfängerInnen ist der Kontakt zu den Eltern sehr wichtig.
- Die Lehrkraft sollte den Kontakt zu den Eltern pflegen und suchen.
- Die Lernziele sollten mit den Eltern besprochen werden.
- Das Musizieren von Eltern mit ihren Kindern sollte angeregt werden (Hausmusik).
10. Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts
- Hilfe und Unterstützung beim Instrumentenkauf
- Hilfe und Beratung bei Mundstücken und Blättern
- Auswahl der Literatur
- Unterrichtsmaterial vorbereiten (CD, Hörbeispiele, Mundstück zum Testen etc.)
- Unterricht abwechslungsreich gestalten
- Die Lehrkraft sollte einen individuellen Plan für alle SchülerInnen erstellen
(Mitschrift, passende Literatur etc.)
- Allgemeines über die SchülerInnen in Erfahrung bringen (z.B.: Wo spielen die
SchülerInnen noch? – Verein, Band?)
- Notizen über die Stunde
- Reflexion
- Die Nachbereitung ergibt sich aus dem Unterricht
11. Lernziele/Bildungsziele (nach Entwicklungsstufen/Leistungsstufen)
Oberste Unterrichtsziele sind, den SchülerInnen Freude an der Musik und alle
Voraussetzungen zum selbstständigen Musizieren zu vermitteln. Die Eigenständigkeit
der SchülerInnen ist zu fördern.
Da die SchülerInnen mit unterschiedlichen Voraussetzungen ausgestattet sind, ist das
„Unterrichtstempo“ individuell auf die SchülerInnen –deren Fleiß, Talent und
Aufnahmefähigkeit – ausgerichtet.
Alle Entwicklungs- bzw. Leistungsstufen sind stark überlappend, wobei die neuen
Inhalte zu den vorangegangenen hinzutreten.
Es ist wichtig für den Lernfortschritt, dass die Lehrkraft die SchülerInnen dahingehend
unterstützt, in Ensembles, kammermusikalischen Besetzungen und im Orchester
mitzuspielen.
Der SchülerInnen sollten auch zu qualifizierten ZuhörerInnen herangebildet werden.
Elementarstufe
- Kennenlernen des Instruments (Zusammenstellung, Pflege, Wartung) und einer
ungezwungenen, natürlichen Körperhaltung
- Atemübungen (mit und ohne Instrument) zur Bewusstmachung der verschiedenen
Atemarten, Aufbau der Stütze
- Aufbau und Erklärung des Ansatzes durch Übungen (mit und ohne Instrument)
- Erste Töne durch das Zusammenwirken von Atemübungen und Übungen am
Mundstück
- Tonübungen (Haltetöne, Dynamik, Verklingen-lassen der Töne, Einbeziehung der
Pausen in die Tongestaltung)
- Spiel erster einfacher Melodien, auch auswendig (Gehörbildung)
- Artikulationen (Bewusstsein für Zungenbewegungen aufbauen),
Rhythmusübungen (mit und ohne Instrument – Klatschen, Singen)
- Improvisieren (möglichst ungezwungener Umgang mit dem Instrument)
- Falls noch nicht gekonnt: Notenlesen lernen
- Aufbau eines Tonraumes
- Fingerübungen: Bewusstmachen des richtigen Greifens (erst Finger – dann Zunge),
motorische Übungen
- Erstes Zusammenspiel mit Klavier oder anderen Instrumenten
Unterstufe
- Weiterführung der Übungen aus der Elementarstufe und Selbsterleben und
beobachten (d.h. Führung zur höheren Eigenständigkeit bei der „Arbeit“ mit dem
Instrument)
- Ausdehnen des Tonraums
- Spiel von Tonleitern, Intervallübungen (Gehörübungen in der Dur-Tonalität)
- Trainieren und Erlernen schwieriger Fingerkombinationen und die Koordination
mit der Zunge
- Aufbau eines Klangempfindens in allen Tonlagen und Dynamikbereichen (Spiel
von Duetten mit der Lehrkraft)
- Stütze als Intonations- und Klangfaktor erleben
- Artikulation als musikalisches Ausdrucksmittel
- Selbstständiges erarbeiten kleinerer Musikstücke (Atemzeichen, Phrasenbildung,
Artikulationsarten)
- Verfeinerung des Umgangs mit den Tönen
- Auswendigspiel als Gehör und Konzentrationsübung
- Zusammenspiel mit Klavier oder anderen Instrumenten
Mittelstufe
- Erreichen des „kompletten“ Tonumfangs, Tonleiterstudien, Intervallübungen und
Dreiklangszerlegungen im gesamten Tonbereich
- Gehörübungen (Intervalle, Dreiklänge)
- Fingerübungen erfinden zur Bewältigung schwieriger Passagen; Automatisierung
der Bewegungsabläufe
- Automatisierung der Atmungs- und Zungenabläufe
- Verwendung des Ansatzes als Mittel zum Ausgleichen der Klangunterschiede der
Register (und der Intonation)
- Rhythmusübungen anhand Niederschreibens gehörter Rhythmen und Spielens
schwererer notierter Rhythmen
- Verwendung der erlernten Ausdrucksmittel zum stilgerechten Spielen von Stücken
aller Epochen
- Spielen in Kammermusikformationen und im Orchester
- Verstärktes Blattspiel
- Literatur auf Struktur und Harmonieabläufe erkunden (Formenlehre)
- Blätterkunde
- Baritonsaxophon, Sopransaxophon, Basssaxophon
Oberstufe
- Erreichen des „kompletten“ Tonumfangs, Tonleiterstudien, Intervallübungen und
Dreiklangszerlegungen im gesamten Tonbereich
- Gehörübungen (Intervalle, Dreiklänge)
- Fingerübungen erfinden zur Bewältigung schwieriger Passagen; Automatisierung
der Bewegungsabläufe
- Automatisierung der Atmungs- und Zungenabläufe
- Verwendung des Ansatzes als Mittel zum Ausgleichen der Klangunterschiede der
Register (und der Intonation)
- Rhythmusübungen anhand Niederschreibens gehörter Rhythmen und Spielens
schwererer notierter Rhythmen
- Verwendung der erlernten Ausdrucksmittel zum stilgerechten Spielen von Stücken
aller Epochen
- Spielen in Kammermusikformationen und im Orchester
- Verstärktes Blattspiel
- Literatur auf Struktur und Harmonieabläufe erkunden (Formenlehre)
- Blätterkunde
- Baritonsaxophon, Sopransaxophon, Basssaxophon
12. Empfehlungen für Übertrittsprüfungen
Da das positive Erlebnis für die SchülerInnen oberste Priorität haben muss, ist bei den
Prüfungen für eine gute Atmosphäre zu sorgen. Die Prüfungen können auch als
Konzerte gestaltet werden. Das Programm sollte zeitlich so zusammengestellt werden,
dass es vollständig vorgespielt werden kann.
Elementarprüfung
(von der Elementar- in die Unterstufe)
Am Ende der Elementarstufe kann eine kleine Prüfung, eventuell im Rahmen eines
Vorspielabends oder Konzerts, stehen.
1. Übertrittsprüfung
(von der Unter- in die Mittelstufe)
Allgemeine Anforderungen und Bewertungskriterien
- Die Vorspielzeit sollte etwa 10 Minuten betragen.
- Empfohlenes Mindestalter ist die 2. Schulstufe der Mittelschule
- Es können mehrere oder auch alle Stücke im Ensemble gespielt werden.
- Die SchülerInnen sollten in der Lage sein, das Programm ihrer Entwicklung und
Persönlichkeit gemäß musikalisch zu gestalten.
- Kreative Leistungen wie Eigenkompositionen und Improvisationen werden
besonders bewertet, ebenso das Auswendigspiel.
Das Prüfungsprogramm soll enthalten:
- 1 Solostück (dieses kann auch eine Etüde sein)
- 1 Stück mit Begleitung
- 1 Ensemblestück (auch Duo)
Dabei soll berücksichtigt werden, dass zwei verschiedene Stile zu spielen sind, wobei
ein zeitgenössisches Stück Pflicht ist. Das Programm soll außerdem einen langsamen
Satz für den musikalischen Ausdruck und einen schnellen Satz für den motorischen
Aspekt beinhalten.
Tonleitern sind elementarer Bestandteil der Prüfung (können auch intern geprüft
werden).
2. Übertrittsprüfung
(von der Mittel- in die Oberstufe)
Allgemeine Anforderungen und Bewertungskriterien:
- Die Vorspielzeit sollte etwa 15 Minuten betragen.
- Es können mehrere oder auch alle Stücke im Ensemble gespielt werden.
- Die SchülerInnen sollten in der Lage sein, das Programm ihrer Entwicklung und
Persönlichkeit gemäß musikalisch zu gestalten.
- Kreative Leistungen wie Eigenkompositionen und Improvisationen werden
besonders bewertet, ebenso das Auswendigspiel.
Das Prüfungsprogramm soll enthalten:
- 1 umfangreiches Solostück oder Konzertetüde
- Mindestens 1 Komposition mit Begleitung
- Mindestens 1 Ensemblestück
Dabei soll berücksichtigt werden, dass drei verschiedene Stile zu spielen sind, wobei
ein zeitgenössisches Stück Pflicht ist. Weiters soll das Programm einen langsamen Satz
für den musikalischen Ausdruck und einen schnellen Satz für den motorischen Aspekt
beinhalten.
Tonleitern sind elementarer Bestandteil der Prüfung (können auch intern geprüft
werden).
Abschlussprüfung
(am Ende der Oberstufe)
Allgemeine Anforderungen und Bewertungskriterien:
- Die Vorspielzeit sollte etwa 20 Minuten betragen.
- Eigenständigkeit im Auftreten und entsprechende Bühnenpräsenz sind
Voraussetzung.
- Die SchülerInnen sollten in der Lage sein, das Programm ihrer Entwicklung und
Persönlichkeit gemäß musikalisch zu gestalten.
- Kreative Leistungen wie Eigenkompositionen und Improvisationen werden
besonders bewertet, ebenso das Auswendigspiel.
Das Prüfungsprogramm soll enthalten:
- 1 Solokomposition
- 1 Solostück mit Begleitung
- 1 Ensemblestück oder kammermusikalisches Werk
Dabei soll berücksichtigt werden, dass drei verschiedene Stile zu spielen sind, wobei
ein zeitgenössisches Stück Pflicht ist. Weiters soll das Programm einen langsamen Satz
für den musikalischen Ausdruck und einen schnellen Satz für den motorischen Aspekt
beinhalten.
13. Besondere Hinweise zum „frühinstrumentalen Unterricht“ und zum Unterricht mit
„jugendlichen und erwachsenen AnfängerInnen“
Die Lehrkraft muss die Eignung für das Instrument Saxophon feststellen. Es sind der
Entwicklungsstufe der SchülerInnen entsprechende, ganzheitliche
Unterrichtsmethoden anzuwenden.
Frühinstrumentaler Unterricht
- Das Interesse des Kindes für Saxophon sollte erkennbar sein.
- Geistige Reife
- Motorische Entwicklungsfähigkeit
- Wecken und sensibilisieren der Grundfähigkeiten
- Motivation fördern
- Auf Interessen der SchülerInnen eingehen (Pop, Musical, Jazz etc.)
- Berücksichtigung des körperlichen und (eventuell) geistigen Wachstums der
SchülerInnen und der damit einhergehenden Veränderung des Körpergefühls und
der Weltanschauung
- Sozialverhalten beim Gruppenmusizieren
- Persönliche Gespräche haben pädagogisch und menschlich einen wichtigen
Stellenwert
Frühinstrumentaler Unterricht
- Motivation und Zielvorstellungen überprüfen und darauf eingehen
- Auf die Bedürfnisse der Erwachsenen eingehen
- Abklären, ob der nötige Zeitaufwand möglich ist
- Prüfungen und Auftritte mit den erwachsenen SchülerInnen abstimmen
- Literatur individuell auf die SchülerInnen abstimmen
14. Hinweise zum Unterricht mit „Menschen mit Behinderungen“
Die LehrerInnen sollten bei der Aufnahme von SchülerInnen mit Behinderungen
mitbestimmen können und selbst einschätzen, ob diese den Anforderungen des
Unterrichts gewachsen sind.
Für den Unterricht ist eine besondere pädagogische Eignung bzw. Erfahrung der
Lehrkraft wichtig.
- Vereinbarung über das Lernziel
- Sonderpädagogik ist ein eigenes Studium
- Erfolgserlebnis der SchülerInnen ist besonders wichtig
- Eingehen auf das „besondere Erleben“
- Abbau von Aggressionen
15. Instrumentenkundliches (Sonderformen, Pflege, Kauf, ...)
- Die SchülerInnen sollten im Rahmen ihrer Ausbildung die komplette
Saxophonfamilie kennenlernen: Unterscheidung nach Bau und Funktion (Sopran,
Alt, Tenor, Bass)
- Ansatztechnik
- Erklärung der Stimmung
- Die SchülerInnen sollen über die Eigenschaften des Instruments informiert werden
- Pflege des Instruments
- Information über die Entwicklung, Entstehung des Instrumentes
- Beratung beim Kauf des Instrumentes bzw. Mundstücks
- Leasing-Möglichkeit
16. Fachspezifische Besonderheiten
- Blätter, Mundstück
- Erlernen des Vibratos
- Vertrautmachen mit der nötigen Bühnentechnik
- Erlernen von Spezialeffekten
- Flageolett
- Informationen zu den Klangunterschieden bei: Metall – Kautschuk, Big Band –
Blasmusik etc.